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Charakteristika:
Gracie, Geburtsname “Pediro Sweet Lions Toffifee”, ist eine Katze des modernen Show-Typs. Sie stammt aus einer enorm großgewachsenen Linie, sowohl Mutter als auch Großmutter hatten die Größe eines Katers. Gracie ist aber eine normal-große Katzendame geworden.
Gracie als Ausstellungskatze:
Gracie ist unsere Schönheitskönigin. Sie entspricht genau dem aktuell bevorzugten, Show-Typ mit bulliger Schnauze und markantem Kinn. Sie hat schöne lange Pinsel an den Ohren, der Ohrenstand könnte kaum besser sein und auch der Schwanz hat die ideale Länge und ist so buschig wie der eines Waschbären. Sie hat einen riesigen Kragen und große Füße. Bei den 3 Ausstellungen (2* mit Doppelwertung) hat sie gegen ältere Katzen den Rassesieg geholt, bei der nächsten Ausstellung die Best in Variety. Immer wieder werden wir angesprochen, warum wir gerade sie nicht mehr mit auf Ausstellungen nehmen. Der Grund ist einfach: Gracie fühlt sich auf Ausstellungen eindeutig nicht wohl. Wo Kater Myron das ganze gelangweilt aber relaxt hinnimmt, ist Gracie die ganze Zeit in Lauerposition. Viele Katzen und vor allem die fehlende Möglichkeit, sich frei zu bewegen, sind für Gracie einfach unangenehm. Sie braucht schon im Spiel deutlich mehr Platz als unsere anderen Vierbeiner und legt gerne mal einen Sprint ein. Räumliche Begrenzungen mag sie nicht, und sie kann auch nicht in die Höhe ausweichen, was sie sonst gerne tut, wenn eine neue Situation ihr noch nicht ganz geheuer ist. Von daher haben wir uns entschieden, daß Gracie in aller Regel zu Hause bleiben wird. Vielleicht probieren wir es irgendwann noch einmal in Kombination mit Myron oder Arya, die Ausstellungen unproblematisch finden, aber für uns ist das Wohlbefinden der Katze einfach wichtiger als ein Ausstellungserfolg.
Gracie als Zuchtkatze:
Gracie ist nicht nur durch ihr genetisches Profil (sie trägt nicht nur Verdünnung sondern auch Non-Agouti) eine interessante Zuchtkatze gewesen, sondern vor allem weil sie eine sehr fürsorgliche Mutter war und noch immer ist (einige ihrer Kitten leben ja noch bei uns). Die erste Geburt für Gracie war direkt etwas problematisch, weil ihre Tochter mit dem Schwanz voran zur Welt kam und noch im Geburtskanal die Fruchthülle geplatzt war. Aber obwohl die Geburt eindeutig sehr schmerzhaft war, kümmerte sie sich sofort rührend um die Kleine. Und das änderte sich auch in den nächsten Wochen nicht, obwohl Einzelkind-Würfe nicht immer von den Müttern angenommen werden. Übrigens können wir sagen, daß anscheinend nicht resorbiert worden ist. Zwar wurden im Ultraschall noch 3 gezählt, und zwar kurz vor der Geburt, aber auf dem Röntgenbild in der Nacht der Geburt (wir warteten ja auf zwei weitere Kitten) war von Geschwisterchen nichts zu sehen. Der zweite Wurf bestand dann aus 6 Kitten (2 Katzen, 4 Kater). Da auch am 58. Tag noch keinerlei Geburtswehen begonnen hatten und Gracie noch fit war, haben wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden, da die Kitten noch nicht im Geburtskanal angekommen waren und die Herztöne nicht mehr 100%ig schnell genug waren. Deshalb sind wir kein Risiko eingegangen und haben Gracie beim Kaiserschnitt auch gleich kastrieren lassen.
Wie bei Myron haben wir auch Gracie erst einmal die Zeit gegeben, ganz erwachsen zu werden. Der erste Wurf mit 3 Jahren ist eher unüblich, aber wie beim Kater sind auch bei der Katze manche Krankheiten erst mit den Jahren erkennbar. Da sie vererblich sind, kann es durchaus sein, daß eine Krankheitsveranlagung bereits an zahlreiche Kitten weitergegeben ist, bevor man Sie am Elterntier feststellen kann. Auch wenn wir das Risiko auch mit allen Tests und dem längeren Abwarten bis zum ersten Wurf nicht völlig ausschließen können, haben wir es unserer Ansicht nach auf diesem Weg so weit wie möglich reduziert.
Gracie im Alltag:
Gracie ist das “Mamakind” unter unseren Vierbeinern. Während Sandra sofort die neue, heißgeliebte Bezugsperson war, hat es recht lange gedauert, bis auch ich als harmlos eingestuft wurde und noch etwas länger, bis ich auch als Kuschelpartner akzeptiert wurde. In Anlehnung an eine Figur aus einer TV-Serie (“Die Dinos”) erklärt man Gracies Weltbild am besten so: es gibt “die Mama” und “nicht-die-Mama”. Ich bleibe also immer zweite Wahl. Davon macht Gracie allerdings eine große Ausnahme: sie liebt es, kleine Fellmäuschen oder Fellkugeln zu apportieren. Und da ich weiter und gezielter werfe als Sandra, komme ich in dieser Beziehung häufig zu der Ehre, mit ihr spielen zu dürfen. Wir haben Gracie ausgesucht, weil sie als kleines Kitten dem großen Zuchtkater deutlich gezeigt hat, daß sie ein bestimmtest Spielzeug haben wollte. Und nach genau so einem Charakter hatten wir gesucht, denn wir befürchteten, daß unser charakterstarke Myron jede zu schwache Katze stark dominieren könnte, und wir wollten nicht das Risiko eingehen, eine Katze im Haushalt zu haben, die sich immer gestresst fühlen würde. Wir hatten mit unserer Einschätzung völlig recht, Gracie kann Myron Paroli bieten und die beiden verstehen und respektieren sich gegenseitig. Gracie ist eine extrem gewandte Jägerin, die Federwedel mit großer Präzision in hohen Sprüngen fängt, die “Beute” festhält und im Zweifel mit dem Menschen an der “Angel” durch die Wohnung marschiert. Auch ihre Sprungkraft aus dem Stand überrascht uns immer wieder. Doch die beeindruckendste Leistung ist ihre Gelehrigkeit. Sie ist geradezu begeistert, wenn Sandra einen neuen Trick mit ihr einübt und will dann gar nicht mehr aufhören. Mittlerweile kann sie auf Kommando “Sitz machen”, winken, die Hand mit der Pfote berühren, Slalom laufen, sich um sich selbst drehen usw. Seit neuestem unterscheidet sie nur auf das Wort “Kreis” und “Ecke” eine kreisförmige und eine dreieckige Pappscheibe - und zwar mit erstaunlich hoher Trefferquote.
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